Dr. med. Klaus-Wolfgang Richter
Wirbelsäule
Wirbelsäulenvermessung

Wirbelsäulenfehlstatik und Skoliosen als Ursache von Rückenschmerzen

 

Die Wirbelsäule entwickelt sich während des Wachstums kontinuierlich entsprechend ihren genetischen Vorgaben und ihren statischen Vorgaben aus einem geraden Achsenorgan mitsamt ihren naturgegebenen physiologischen Schwingungen zu einem tragenden Stützpfeiler des menschlichen Organismus. 

 

Störungen dieser Entwicklung können nachhaltige Folgen für die Statik der Wirbelsäule nach sich ziehen mit einseitigen Belastungen der einzelnen Wirbelsäulensegmente einschließlich der Bandscheiben und der kleinen Wirbelbogengelenke, welche die Wirbelkörper untereinander verbinden. 

 

So können etwa Beinlängendifferenzen oder eine Verdrehung des Beckens die Statik während des Wachstums nachhaltig beeinflussen und eine Fehlstatik verursachen, die man im Gegensatz zu den idiopathischen (angeborenen) Verbiegungen als sekundäre Skoliosen bezeichnet und die nachteilige Folgen auf die Druckbelastung der Bandscheiben haben mit der Konsequenz eines vorzeitigen Bandscheibenverschleißes bis hin zum gefürchteten Bandscheibenvorfall, bei dem es durch Druck auf Nervenwurzeln zu Lähmungen in Armen oder Beinen kommen kann. Durch die unterschiedliche Beanspruchung der Wirbelbogengelenke werden auch diese asymetrisch belastet und können vorzeitig verschleißen, man spricht hierbei von sog. Spondylarthrosen.

 

Die Kiefergelenke als oberstes Gelenk des menschlichen Körpers reagieren unter Umständen als erstes Gelenk auf eine solche Fehlbeanspruchung mit Schmerzen beim Kauen oder als nächtliches Zähneknirschen, hier kann durch eine kieferorthopädische Untersuchung möglicherweise ein Fehlbiss durch Fehlstatik vermutet werden, Stichwort CMD (Cranio-manibuläre Dysfunktion).

 

Aber auch das sogenannte Kreuzdarmbeingelenk, die Verbindungsstelle von Kreuzbein (den in der Embryonalentwicklung unteren verschmolzenen Wirbelkörpern) und den beiden Darmbeinen, auch Iliosacralgelenk genannt, reagiert auf Fehlbelastungen mit schmerzhaften Reizzuständen. Schwangere kennen diesen tiefsitzenden Kreuzschmerz durch eine Überdehnung des Bandapparates durch den tiefertretenden Kindskörper.

 

Ähnliche Fehlbelastungen dieses Gelenkes, wie sie nach Knochenbrüchen an den Beinen oder Implantation von künstlichen Hüft- oder Kniegelenken durch Beinlängendifferenzen auftreten, können diese Beschwerden verursachen.

 

Wie gilt es nun, diese Fehlstatik bereits frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu therapieren?

 

Eine nebenwirkungsfreie – aber wenig bekannte Untersuchungsmethode – die Ursachen herauszufinden und zu therapieren, ist die auf Lichtprojektion beruhende dreidimensionale Wirbelsäulenvermessung und –analyse nach Diers (Copyright © 2012 DIERS International GmbH). Das System ermöglicht eine schnelle statische und funktionelle optische Vermessung des menschlichen Rückens und der Wirbelsäule. Das Verfahren ist strahlungsfrei und arbeitet berührungslos. Vielfältige klinische Fragestellungen zur objektiven Analyse der Körperstatik und -haltung, Skoliosen und alle Formen von Wirbelsäulendeformitäten können dargestellt werden.

Ohne schädliche Röntgenstrahlen können dank der 3D-Messmethode mit hoher Messgenauigkeit Haltungsschäden durch Beinlängendifferenzen, Beckenschiefstände und Wirbelsäulenverkrümmungen festgestellt werden.

Dabei wirft ein Lichtprojektor parallele Messlinien auf die Rückenoberfläche, eine Videokamera gibt das dreidimensionale Muster an einen Computer weiter. Die Software wertet die gemessenen Daten aus und ermittelt die Form des gesamten Rückens, der Wirbelsäule und die Stellung des Beckens.

 

Dank dieser Messung können u. a. auch echte von scheinbaren Beinlängendifferenzen unterschieden werden, letztere werden nicht durch einen Verkürzungsausgleich, sondern durch eine gezielte physio-/manualtherapeutische Behandlung korrigiert.

 

Unsere Praxis führt diese Untersuchung einmal wöchentlich im angegliederten Sanitätshauses des Gesundheitszentrums durch, sie dauert etwa 20 Minuten und wird von Herrn Dr. Richter persönlich geleitet, so können Fragen direkt beantwortet werden.